Das Felsenmeer im Lautertal (Odenwald) |
Der Felsberg trägt seinen Namen nicht zu Unrecht. Nach der Reichenbacher Seite hin ist er über und über mit riesigen Steinblöcken bedeckt, die an manchen Stellen so dicht beisammen liegen, dass der Eindruck entsteht, es seien vom Sturm gepeitschte Wellen eines Meeres oder eine Herde von riesigen Robben. |
Das Felsenmeer auf dem Felsberg oberhalb von Lautertal-Reichenbach im Vorderen Odenwald ist eine Felsenlandschaft aus dunkelgrauem Quarzdiorit, die durch sogenannte Wollsackverwitterung entstand. Die Wollsackverwitterung ist eine besondere Erscheinungsform der Verwitterung von Gesteinen. Durch das Zusammenwirken von physikalischen und chemischen Prozessen entstehen bei der Wollsackverwitterung kantengerundete Gesteinsblöcke. Meist findet man diese Verwitterungsform im Granit, vereinzelt tritt sie aber auch bei Gneis und Sandstein auf. Ein weiteres Beispiel dafür sind die berühmten Externsteine [![]() |
![]() |
Das Felsenmeer wurde bereits von den Römern und später durch die örtlichen Steinmetze zur Steingewinnung genutzt. Die Steinmetze bezeichneten ihn als "Felsberg-Granit", der heute nicht mehr abgebaut wird. |
![]() |
Heute ist das Felsenmeer ein beliebtes Naherholungsgebiet und Ausflugsziel für Familien und Wanderer. Es liegt innerhalb des Naturschutzgebiets "Felsberg bei Reichenbach". Am oberen Ende des Felsenmeers befindet sich eine kleine Quelle, dessen Rinnsal zwischen den Felsen hinab ins Tal fließt. |
![]() ![]() |
![]() Der Felsberg gehört mit 514 m zu den höchsten Erhebungen im Vorderen Odenwald. Das Wahrzeichen des Felsbergs ist der etwas südsüdöstlich vom Berggipfel stehende 27 m hohe Ohlyturm, ein 1891 zunächst aus Holz erbaute Aussichtsturm. 1900/1901 wurde er durch einen Bau aus Lautertaler Granit ersetzt. Bauherr war die Odenwaldklub-Sektion Darmstadt. Benannt ist er nach Albrecht Ohly, von 1874 bis 1891 Bürgermeister von Darmstadt. Der Turm ist ein besonders prägnantes Beispiel für den romantisierenden Historismus des 19. Jahrhunderts, dessen Vorbilder mittelalterliche Burgen waren. Der Turm, der als Kulturdenkmal eingetragen ist, ist seit langer Zeit baufällig und kann deshalb nicht mehr betreten werden. Er wurde 2007 überraschend von einem britischen Investor erworben und soll nach Sanierungsarbeiten wieder für die Öffentlichkeit zugänglich sein.
Der Höhenunterschied vom Besucherparkplatz bis zum oberen Ende des Felsenmeers beträgt etwa 260 m. Etwas Kondition braucht man also schon, um es bis oben (wo es einen Kiosk gibt) zu schaffen. Es gibt verschiedene Serpentinenwege nach oben, die am Rande des Felsenmeers verlaufen und dabei immer wieder den Felsstrom überqueren. Ein großer Teil der Besucher zieht es aber vor, über die großen Steinblöcke nach oben zu klettern. Die Felsen sind nicht scharfkantig und man kann sich ganz gut daran festhalten. Man muss sich aber schon etwas wundern, mit welcher Unbekümmertheit manche Eltern ihre kleinen Kinder auf die Felsen los lassen. Man kann leicht in einen Felsspalt rutschen und sich dabei verletzen. Kinder unter 4 Jahren verfügen meist noch nicht über die entsprechende Feinmotorik, um die unberechenbaren Felsen zu überwinden. |
Es gibt acht Rettungspunkte der Feuerwehr. Es vergeht in der Hochsaison kaum ein Wochenende ohne einen Einsatz der Reichenbacher Feuerwehr im Felsenmeer. Häufig gibt es aufgrund des schlechten Schuhwerks der Besucher Unfälle, aber nicht selten erforderten auch Kreislaufprobleme den Einsatz der Hilfskräfte. Bei den organisierten Touren und Führungen muss niemals geklettert werden, die Besucher werden über die Wege und Stufen geführt. Wer klettern möchte, muss dies selbst organisieren. Eine allgemein gute körperliche Fitness ist dabei eine wichtige Voraussetzung, andernfalls fällt der Kletteraufstieg schwer und muss unter Umständen unterbrochen werden. Wer sich auf den Weg zum Aufstieg macht, der sollte überdies auch an ausreichend Proviant und Getränke denken. Genügend Wasser und Snacks sind bei solch fordernden Ausflügen essenziell. Gerade bei körperlich fordernden Aktivitäten, wie einer Wanderung oder regelmäßigem Sport sollte auch an die genügende Einnahme von Vitaminen gedacht werden. Die Einnahme von Multivitamin zusätzlich zu den Vitaminen, die man im Alltag über die Nahrung aufnimmt, kann dabei eine gute Lösung sein |
An Wochenenden und in den Ferien ist der Andrang außerordentlich groß. Wer es lieber ruhiger möchte, sollte während der Woche (am Besten nicht während der Schulferien) anreisen. Fotografen ist zu empfehlen, zeitig in der Früh Vorort zu sein. Dann sind die Felsen allerdings im Schatten. |
![]() |
Im Felsenmeer Informationszentrum / FIZ [![]() |
Im Grunde kann man das Felsenmeer in der Hochsaison kaum noch als "Natur" erleben, es ist dann ![]() |
Landschaft beim Felsenmeer |
![]() |
Mit dem Mountainbike erklimmen |
Auf den Pfeil in der Mitte klicken. Zum Vergrößern auf ![]() |
Jedes Jahr finden im September die Felsenmeer-Erlebnistage statt. Dabei werden die Besucher, ob groß oder klein, in eine zauberhafte Welt entführt. Ein besonderer Höhepunkt ist das Spektakel "Felsenmeer in Flammen". Der untere Bereich des Felsenmeers wird in eine Licht- und Toninszinierung integriert, in dem alle Besucher in eine eigene mystische und zauberhafte Welt eingeführt werden. Mit über 6.000 Besuchern war Felsenmeer in Flammen auch im zwölften Jahr ein riesiger Publikumsmagnet. Weitere Informationen (besonders für Kinder) hier [![]() |
Felsenmeer in Flammen |
Auf den Pfeil in der Mitte klicken. Zum Vergrößern auf ![]() |
Ein paar Hinweise: Vor allem am Wochenende sind hier ab mittags viele Familien unterwegs. Dann kann es auf den Felsen ganz schön eng werden. Selbst der Weg am Rande der Felsen ist an einigen Stellen recht steil. Schätzen Sie Ihre Fitness gut ein. Eine Toilette gibt es nur am Informationszentrum. Wer unterwegs mal muss, muss zurück zum Fuße des Berges. |
UNTERKÜNFTE IM LAUTERTAL |
![]() |
(Hier klicken für Infos und Reservierungen) |