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REISEZIELE: LANDSCHAFTEN, ORTE, SEHENSWÜRDIGKEITEN, EVENTS

Greetsiel

Es muss einem auffallen. Überall an der Nordseeküste Ostfrieslands findet man sie, die klei­nen Orte mit der Endung "-siel": Greetsiel, Bensersiel, Neuharlingersiel, Harlesiel, Caro­li­nen­siel, Horumersiel. Ihre Namen verdanken sie ihrer Lage direkt am Deich. Seit Jahr­hun­der­ten ringen die Menschen Ostfrieslands dem Wattenmeer Land ab und schützen es mit Deichen. Sogenannte Siele leiten das Wasser der Entwässerungsgräben durch die Deiche in die Nordsee, lassen aber das Meerwasser nicht ins Binnenland. Ein Siel ist also ein verschließbarer Gewässer­durch­lass in einem Deich.
Im Hafen

Wer nach Greetsiel kommt, ist sofort bezaubert vom Anblick des kleinen Ortes mit seinen his­torischen Giebelhäusern aus dem 17. Jahrhundert, seinen malerischen Gassen, dem über 600 Jahre alten Fi­scherhafen mit seiner beeindruckenden Krabbenkutterflotte und den berühmten Greetsieler Zwillingsmühlen.

Fischerboote im Hafen
Mit 25 Krabbenkuttern, die den Hafen regelmäßig ansteuern, ist in Greetsiel die größte Kutterflotte Ostfrieslands beheimatet. Neben dem Hauptfang, den Krabben, werden in klei­neren Mengen auch Schollen, Scharben und Seezungen gefangen. Wichtig für die Krab­ben­fi­sche­rei ist vor allem die Nordseegarnele (Crangon crangon), die am weitesten verbreitete Gar­ne­len­art und die einzige marine Garnele mit fischereiwirtschaftlicher Bedeutung für Deutschland.
Ein Highlight für Greetsiels Besucher ist die Möglichkeit, eine Minikreuzfahrt auf einem Fisch­kutter zu machen. Auf Anfrage bietet die Reederei Frisia diese Mitfahrmöglichkeit. Es geht auf die Nordsee, und dort werden dann auch die Netze ausgeworfen.
In Briefen aus dem Jahr 1388 wird Greetsiel das erste Mal urkundlich erwähnt. Hamburger Schiffe lagen damals im Hafen von Greetsiel vor Anker und hatten Zoll zu entrichten. Unter all den ostfriesischen Sielorten hat Greetsiel sein Ortsbild mit den alten Fischerhäusern bis heute am besten bewahrt. Deshalb kann man hier Geschichte und See­fah­rer­ro­mantik in einem einzigartigen Umfeld von reizvollen historischen Giebelhäusern und idyllischen Gassen atmen. Nur um ein paar historische Gebäude zu nen­nen: die evangelisch-reformierte Kirche, eine rechteckige Backstein-Saalkirche mit gotischen Spitzbogenfenstern, die zwischen 1380 und 1410 erbaut wurde und das Steinhaus, ein Backsteinbau, ehemaliger Stammsitz der Familie Cirksena. Zu den fotogensten Motiven des Ortes zählt ohne Zweifel die Häuserzeile, die das Hafenbecken flankiert. Hier fallen vor allem die Häuser Nr. 11 und Nr. 15 mit ihren nach niederländischen Vorbildern gestalteten glockenförmigen Giebeln auf. An der Sielstraße findet man Poppingas Alte Bäckerei (Nr. 21) aus dem 19. Jahrhundert, die mit ihrer unverändert erhaltenen Inneneinrichtung mittlerweile als Museum, Café und Galerie genutzt wird.
Greetsiel ist im Wesentlichen ein autofreier Ort. Leider hat die Beliebtheit Greetsiels auch ihre Schattenseiten: Im Sommer ist es an manchen Tagen sehr voll und dann fällt es einem doch sehr schwer, sich für diese hübsche Stadt zu erwärmen.
Er ist von der deutschen Nordseeküste nicht wegzudenken. Er sorgt dafür, dass es im Sommer nie zu heiß ist und im Winter frostig kalt. Er bringt frische Seeluft und schafft ein gesund-raues Klima. Gemeint ist der unverwechselbare Nordseewind. Diesem Wind verdanken die Besucher Greetsiels auch originelle Mitbringsel. Die Rede ist von Windrädern und Windspielen, die durch ihre Formen, Farbe und Bewegung die Blicke auf sich ziehen. Zierde für Gärten und Balkone
Wind
Das Alte Greetsieler Sieltief ist ein Wasserlauf, das die Gemeinden Krummhörn, Hinte und Wirdum verbindet. Wie bei den meisten Tiefs in der Region handelt es sich um ein (großteils) künstlich angelegtes Gewässer. Alle Gräben, Kanäle und Tiefs sind noch heute wichtige Be­stand­teile eines ausgeklügelten Entwässerungssystems und werden regelmäßig gepflegt.
Am Greetsieler Sieltief

Der malerische Hafenort Greetsiel mit der größten Kutterflotte an der deutschen Nordseeküste wird von den meisten Urlaubern besucht. Anziehungspunkte sind auch der kleine gelb-rote Leuchtturm von Pilsum . Bei geeignetem Wetter können Besucher den Turm besteigen und eine spektakuläre Aussicht über die Region und den Nationalpark Wattenmeer genießen.
Pilsumer Leuchtturm
Noch populärer, als er bereits war, wurde der Leuchtturm unter anderem durch den Film "Otto – Der Außerfriesische" des gebürtigen ostfriesischen Komikers Otto Waalkes. Im Film dient der Leuchtturm Otto als Wohnung. Außerdem kommt der Turm in der 2003 ausgestrahlten Episode "Sonne und Sturm" der Fernsehreihe Tatort mit Maria Furtwängler als Kommissarin Charlotte Lindholm vor.
Otto der Außerfriesische - Vorspann
Der Pilsumer Leuchtturm wird seit einiger Zeit auch als Trauzimmer der Gemeinde Krumm­hörn verwendet. Brautpaare und Verliebte hatten im Laufe der Zeit zahlreiche Liebesschlösser an den Fenstergittern des Leuchtturmes angebracht, die aber von der Gemeinde entfernt wurden und – leider – an ein neues Gitter angebracht, das direkt neben dem Leuchtturm auf­gestellt wurde.
Himmel über dem Deich
Bereits von Weitem sieht man, wenn man sich Greetsiel nähert, zwei Mühlen. Die Greetsieler Zwillingsmühlen sind das Wahrzeichen von Greetsiel. Es handelt sich um zwei Hollän­der­wind­mühlen, die im Abstand von etwa 130 Metern am Ortseingang östlich vom alten Greetsieler Sieltief stehen. Die grüne, westliche Mühle stammt aus dem Jahr 1856, die rote, östliche Mühle (Schoof’s Mühle) wurde 1706 gebaut und kann besichtigt werden.
Die Zwillingsmühlen
 
Am Montag, dem 28. Oktober 2013 am frühen Nachmittag wurden durch einen Orkan Kappe, Flügel und Galerie der grünen Greetsieler Zwillingsmühle zerstört. Im Mauerwerk klaffte ein großes Loch. Der Sachschaden ging in die Hunderttausende.
Für die Erhaltung der beiden Galerieholländer [] sorgt die "Vereinigung zur Erhaltung der Greet­sieler Zwillingsmühlen e. V." und die Familie Schoof. Gegen Sturmschäden war die Mühle nicht versichert. Die Kosten für die Reparatur wurden auf etwa 300.000 Euro ge­schätzt, die allein durch Spenden aufgebracht wurden. Im Sep­tember 2014 wurden sämtliche Aufträge zur Rekonstruktion von Flügeln, Galerie und Kappe vergeben. Im Juni 2015 konnten die Greetsieler die Vollendung des Wiederaufbaus feiern.
Eine der Zwillingsmühlen bei Mondlicht
In der Schoof's Mühle, die fast täglich besichtigt werden kann, werden auch heute noch mit Wind- und Motorkraft Futtermittel aus Gerste Hafer und Weizen hergestellt. Mit dem auf diese Weise produzierten Mehl allein ist die Mühle nicht mehr rentabel. Aus diesem Grund werden im Mühlenladen im Erdgeschoss frisches Mühlenbrot, Vollkornartikel, Tee­geschirr, Andenken und vieles mehr verkauft. Im ehemaligen Kornspeicher befindet sich eine Teestube mit ange­schlos­se­ner Terrasse, von der man direkt den Greetsieler Sieltief sieht.
Die westliche Mühle wird von der "Vereinigung zur Erhaltung der Greetsieler Zwillingsmühlen" bewirtschaftet. Auch dort gibt es eine Teestube im Erdgeschoss, von der aus der Weg in die Bildergalerie im 1. Stock führt.
UNTERKÜNFTE
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