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Alpenwelt Karwendel: Mittenwald, Krün, Wallgau
Der Wolpertinger - Das bayrische Urviech
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REISEZIELE: LANDSCHAFTEN, ORTE, SEHENSWÜRDIGKEITEN, EVENTS
Mittenwald (Oberbayern)

Zur Zeit der Römer verlief durch das Gebiet des heutigen Mittenwalds die Via Raetia , die über den Seefelder Sattel und den Brenner nach Italien führte. Der Ort selbst geht auf eine im Scharnitzwald gelegene Rodungssiedlung zurück und wurde erstmals im Jahr 1096 als in media silva urkundlich erwähnt. Mittenwald war einer der Hauptorte der zwischen Tirol und Bayern gelegenen ehemaligen Grafschaft Werdenfels, die von 1294 bis zur Säkularisation 1802 dem Hochstift Freising angehörte. Näheres zur Geschichte des Ortes finden Sie hier [].

Um es vorwegzunehmen: Im Gegensatz zu vielen anderen Ortschaften im Alpenraum ist Mit­ten­wald von urbanen Verstädterungen weitgehend verschont geblieben. Eine hässliche Einfallstraße, von Autohäusern und Fast-Food-Restaurants, Einkaufszentren und Discountern gesäumt wie in Garmisch-Partenkirchen ist Mittenwald gänzlich erspart geblieben. Der architektonische Alb­traum, einer Vorstadt zu gleichen, wie sie auch am Rande einer x-beliebigen Großstadt stehen könnte, ist hier nicht wahr geworden. Ebenso fehlen überdimensionierte Hotels im vermeint­li­chen "Tiroler Stil" und gigantische Apartmentsilos.
Blick auf Mittenwald und dem Karwendel
Der den alten Bauernhäusern nachempfundene traditionelle Alpinstil mit viel Holz, Sat­tel­dächern, Balkonen mit gedrechselten Säulchen und Geranienfeuer vom Dach bis zum Par­terre wird zwar von Archi­tek­turkritikern nicht als zeitgemäß gesehen und als "Lederhosenarchitektur", "archi­tek­to­nische Lüge" oder bestenfalls als "alpines Klischee" verschmäht, er strahlt aber einen dis­kre­ten Charme aus, der das Bedürfnis der Einwohner nach lokaler Identität (lese: "Heimat") und der Besucher nach "Idylle" und "heiler Welt" erfüllt. Und das, trotz (wenn nicht sogar wegen) der kitschigen Elemente wie z. B. von Heuschlitten und Milchkannen flankierte Hauseingänge.
Wirklich absurd wird das Festhalten an den Alpenstil meines Erachtens erst dort, wo sich das in­ter­na­tionale Kapital seiner bemächtigt und traditionelle Größendimensionen um ein Viel­fa­ches sprengt, wie etwa in der Tiroler Nachbarsgemeinde Seefeld. Glücklicherweise hat die Bau­ordnung in Mittenwald solche Exzesse bisher vermeiden können.
Die Bahnhofstraße (im Hintergrund der Karwendel)
Mittenwald ist es auch gelungen, die Brutalität des Durchgangsverkehrs zu bannen. Der Ort st seit Jahrzehnten verkehrsberuhigt, die Bundesstraße B2 mit dem Fernverkehr wird in einer Um­gehungsspange östlich am Ort vorbeigeführt, der Obermarkt ist längst Fußgängerzone.
An dieser Stelle möchte ich eine Liebes­er­klä­rung an Mittenwald abgeben. Denn dieser wun­der­ba­re Ort, der sich selbst als "Le­ben­di­ges Bilderbuch" erklärt, hat bis heute sein historisches Aussehen bewahrt. Das ur­wüchsige Ortsbild mit seinen alten ober­ba­ye­ri­schen Häusern zieht den Besucher un­wei­ger­lich in seinen Bann. Man schlendert zum Obermarkt mit seinen reizvollen Häusern mit Tonnen­ge­wöl­ben, alten Torfassaden und herrlichen Fres­ko­ma­lereien aus dem 18. Jahrhundert. Entsprechend lang ist die Liste der Baudenkmäler im Ort [].
Sehenswert in Mittenwald ist die katholische Pfarrkirche St. Peter und Paul, die ur­sprünglich als gotische Kirche errichtet wor­den war und 1740 vom Wessobrunner Künst­ler Joseph Schmuzer barockisiert wurde. Die Deckengemälde und die geschnitzte Ma­don­na stammen von Matthäus Günther und wur­den etwa 1500 erstellt.
Das Geigenbaumuseum in Mittenwald wur­de 1930 gegründet und ist seit 1960 in einem der schönsten und ältesten Häuser in Mittenwald untergebracht. Die Ausstellung zeigt das Gei­gen­bau­hand­werk und seine mittlerweile über dreihundertjährige Entwicklung im Ort. 1684 brach­te Mathias Klotz das Handwerk aus Italien mit. 200 Jahre später wurde die Gei­gen­bau­schu­le gegründet. Schüler aus aller Welt kommen heute noch nach Mittenwald, um das Handwerk zu lernen.
Abends am Obermarkt
Nirgendwo in Oberbayern sieht man noch so viele Fassadenmalereien aus dem 18. Jahr­hun­dert wie in Mittenwald, Krün und Wallgau. Noch heute gestalten Künstler damit auf so mancher Fassade ein, wie Goethe es nannte, "lebendes Bilderbuch". Lüftlmalerei nennt man diese in Oberbayern (besonders im Werdenfelser Land) und in Tirol hei­mische Kunstform. Die Bilder werden dabei in einer Freskotechnik auf den frischen Kalkputz aufgetragen, sodass die Farben tief in den noch feuchten Mörtel eindringen und die Gemälde lange Zeit überdauern können.
Lüftlmalerei (Fassade des Gasthof Post)
Die Herkunft der Bezeichnung ist umstritten, wahrscheinlich stammt sie aber vom Heimathaus des Fassadenmalers Franz Seraph Zwinck (1748-1792) aus Oberammergau, Zum Lüftl. Dar­gestellt werden Heiligenbilder, religiöse und weltliche Motive wie Märkte und bäuerliche Szenen.
So wie das Aussehen der Bauwerke bis heute der alten Tradition folgt, so pflegen die Mitten­wal­der auch auf anderen Gebieten ihre bayerischen Bräuche. Zahlreiche Vereine, wie z. B. der Trachtenverein, die Musikkapelle, die Gebirgsschützen und kirchliche Gruppen organisieren während des ganzen Jahres entsprechende Veranstaltungen und Umzüge.
Der unsinnige Donnerstag in Mittenwald
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Eines der Höhepunkte ist zweifelsohne der Fasching, wenn die "Maschkara" in der Form der Schellenrührer, Jackelschutzer, Goasslschnalzer, Pfannenzieher, Angler und Bärentreiber die Straßen beherrschen.

Der Freizeitwert der abwechslungsreichen Landschaft rund um Mittenwald ist hoch, nicht nur für die Ausflügler aus München. Mittenwald bietet zahlreiche Wanderwege, auch im Flachland. Zu den beliebtesten Wan­der­zie­len, die nur zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu erreichen sind, gehören zwei bezau­bern­de Berg­seen. Hoch oben liegen der Lautersee (1013 Meter) und der Fer­chen­see (1060 Meter). 
Ferchensee im Herbst
Der weiter entfernt gelegene Ferchensee ist von Mittenwald aus durch das Laintal über die Fer­chenhöhe (1088 Meter) zu erreichen. Durch den geringen Höhenunterschied (Mittenwald liegt auf etwa 920 m) ist es eine nicht sehr anstrengende Familientour. Zum Lautersee wandert man ebenfalls durch das Laintal. Freilich kann man die Wanderung zu den beiden Seen etwas sport­licher gestaltet, indem man zunächst den Hausberg Mittenwalds, den Hohen Kranzberg (1390 m) erklimmt und danach hinunter zu den Seen wandert. Möchte man nicht im Kranzberggipfelhaus zu Mittag essen, empfiehlt es sich, ein paar kräf­ti­gen­de Wurst­sem­meln, Riegel und aus­rei­chen­des Was­ser für das ei­gene Lei­bes­wohl mitzunehmen. Man kann dann immer noch am Lauter­see bei herr­li­chen Blick auf den See mit Kaffee und Kuchen die Wanderung abschließen.
Familien werden sich vor allem im Strandbad Lautersee wohlfühlen. Hier gibt es neben einer großen Liegewiese mit Liegestuhl- und Sonnenschirmverleih auch einen Bootsverleih, einen Sprungturm und einen Spielplatz für die Kinder. Am Ferchensee gibt es einen Ruderbootverleih und eine Gaststätte am Ufer. Wanderwege rund um die Seen laden zu Spaziergängen ein. Von einem See zum anderen ist es eine kleine Wanderung von etwa einer Stunde.
Lautersee im Winter (Im Hintergurnd der Karwendel)
Im Winter verbergen sich der Lautersee und der Ferchensee oft unter einer dicken Eis- und Schneeschicht. Dann wirkt die Landschaft oberhalb von Mittenwald wie verzaubert, ein Ort von unvergleichlicher Stille.
Die Kapelle "Maria Königin " am Lautersee
Eines der beliebtesten Ausflugsziele von Kurgästen und Einheimischen ist das in 1208 m Höhe gelegene Berggasthaus Ederkanzel. In wunderschöner Lage hat man von hier aus einen be­ein­druckenden Blick in drei Täler (das Isartal, das Leutaschtal und das Ferchenbachtal) sowie auf das Wet­ter­stein- u. Karwendelmassiv. Die Wanderung zur "Ederkanzel" ist auch für ältere Urlauber und Familien mit Kindern kein Problem. Der Weg ist zwar streckenweise etwas steil aber gut gepflegt und der geringe Höhenunterschied zu Mittenwald sorgt für einen nicht zu an­strengenden Spaziergang. Geübtere können den Spaziergang zur Ederkanzel als Abschluss einer längerer Wanderung zu den beiden Seen Lautersee und Ferchensee.
Auf der Ederkanzel
Freilich beschränken sich die Wandermöglichkeiten um Mittenwald nicht auf gemütliche Fa­mi­lien­touren. Das Karwendelgebirge ist das größte zusammenhängende Natur­schutz­gebiet der Ostalpen. Mit der Karwendelbahn kommt man innerhalb 10 Minuten auf 2244 m in die un­be­rührte Natur des Karwendelgebietes. Von hier aus gibt es vielfältige Wander- und Kletter­rou­ten, von gemütlich bis sportlich. Der Klassiker ist der Mittenwalder Klettersteig, der über acht Zweitausender führt.
Eine Wanderung, die man nicht auslassen sollte (ca. 3–4 Stunden Gehzeit), ist die zum Scha­chen­schloss von König Lud­wig II. Das Königshaus am Schachen liegt 1866 m am Berg Schachen im Wetterstein­ge­bir­ge. König Ludwig II. von Bayern hatte das Schlösschen von 1869–1872 im Schweizer Cha­let­stil aus Holz errichten lassen. Im Schloss wartet eine Über­ra­schung auf den Besucher. Im Erdgeschoss gleicht das Schloss einer noblen Berghütte. Im ersten Stock befindet sich der “Türkische Saal”, ein Prunksaal im maurischen Stil, den der König nach dem Vorbild türkischer Paläste gestalten ließ [].

Niemand hat es jemals lebendig gesehen, und doch hat das scheue Wesen in vielen Wohnzimmern, Wirtsstuben und Mu­seen seinen festen Platz. Der Wolpertinger ist ein ba­ye­risches Fabelwesen, dessen genauer Ursprung unbekannt ist. Es handelt sich um ein Mischwesen, allerdings ohne ein festes Schema, das heißt, manchmal handelt es sich um ein Eichhörnchen mit Entenschnabel, manchmal ein Hase mit Entenflügeln.
Der Schriftsteller Ludwig Ganghofer bezeichnete das We­sen als Hirschbockbirkfuchsauergams. Bereits die Brü­der Grimm berichteten in ihrer Deutschen Sa­gen­samm­lung von einem geheimnisvollen Wesen, das 1753 Kreißl genannt wurde. Die im Wolpertinger-Museum in Mittenwald und im Deutschen Jagd- und Fischereimuseum in München ausgestellten Exemplare der präparierten Tiere zeigen den Wolpertinger zumeist mit einem gehörnten Hasenkopf. Dem Körper sind in der Regel noch Glieder verschiedener Tier­arten angefügt. So besitzt der Wol­per­tin­ger oft Flügel statt Vorderläufe und die Hinterbeine sind mit den Füßen von Wasservögeln ausgebildet. Der Wol­per­tin­ger soll ein Raubtier sein und klei­ne­re Tiere fressen, aber auch Kräu­ter und Wurzeln. Laut Angaben im Münch­ner Jagd- und Fischereimuseum er­nährt er sich ausschließlich von preu­ßi­schen Weichschädeln. Der Wol­per­tinger gilt als sehr scheu. Wolpertinger können angeblich nur von jungen, gut aussehenden Frauen ge­sich­tet werden. Begierige Abnehmer der Wolpertinger sind Touristen, die ein solches Präparat gerne als Souvenir mit nach Hause nehmen. Ähnliche urbayerische Souvenirs gibt es in Mittenwald in vielen Läden: Bierkrüge, Schnupftabaksdosen, kleine Figuren vom "Kini" (König) Ludwig II., Kuckucksuhren, Spieluhren mit Bayernhymne, Schneekugeln und etliches mehr.

Eine der faszinierendsten Eisenbahnstrecken der Alpen ist die der 1912 in Betrieb genommenen Mittenwaldbahn zwischen Garmisch-Partenkirchen und Innsbruck. Mit ihrer spektakulären Tras­se durch die Berge gilt sie als Meilenstein der Eisenbahngeschichte. Die Fahrt bietet be­ein­dru­ckende Ausblicke auf die Berge Tirols und Bayerns. Ein absolutes Muss für alle Besucher Mittenwalds []. Der Bau der Bahnlinie Garmisch-Partenkirchen – Innsbruck brachte den Fremdenverkehr in den Ort.
Die Mittenwaldbahn auf einer alten Ansichtskarte
Die vielen Tunnelbauten machten die Mittenwaldbahn seinerzeit zu einem der teuersten Bahn­projekte der Eisenbahngeschichte – gemessen an ihrer Länge von nur 63,7 Kilometern. Mehr als 400 Höhenmeter muss die Bahn zwischen Garmisch-Partenkirchen und Mittenwald über­winden. In Österreich geht es 600 Höhenmeter abwärts über Seefeld und durch den 1800 m langen Mar­tins­wandtunnel nach Innsbruck. Der Bau der Trasse, die auch Karwendelbahn genannt wird, mit insgesamt 16 Tunnel, mehreren Brücken und Viadukten über tiefe Schluchten forderte nicht nur die Staatskassen, sondern auch die Ingenieurskunst heraus.

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