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REISEZIELE: LANDSCHAFTEN, ORTE, SEHENSWÜRDIGKEITEN, EVENTS

Braunfels

Im Herzen von Hessen und mitten in Deutschland liegt die romantische Stadt Braunfels mit ihrem historischen Stadtkern. Der Ort wurde 1246 als "Castellum Bruninfels" erstmals er­wähnt. Die Geschichte von Braunfels ist eng verbunden mit der Geschichte des Schlosses und der Grafen zu Solms-Braunfels. Die malerische Altstadt und der historische Marktplatz mit den reich verzierten Fachwerkhäusern laden zum Verweilen ein.
Ursprünglich eine Verteidigungsburg gegen die Grafen von Nassau, wurde Burg Braunfels ab 1280 Wohnburg der Grafen von Solms. Nach Teilung des Adelsbesitzes unter drei Linien wurde Schloss Braunfels 1384 Stammsitz der Grafen von Solms-Braunfels. Diese Linie besteht heute noch.
Schloss Braunfels
Die Burg verändete im Lauf der Jahrhunderte immer wieder ihr Erscheinungsbild. So kamen mit dem Aufkommen von Feuerwaffen mit größerer Reichweite Ring­mau­ern mit Vertei­di­gungs­tür­men und Wallanlagen hinzu. Nach den Zerstörungen im Dreißigjährigen Krieg und dem Brand des Jahres 1679 ließ Graf Heinrich Trajektin die Burg wieder aufbauen. An der Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert erhielt die Burg durch Graf Wilhelm Moritz den Cha­rak­ter einer barocken Residenz.
Die Grafen zu Solms (16. Jahhundert)
Bei der 50-minutigen Führung durch die Schlossanlage bekommt man Ein­blicke in die schönsten Räume der­sel­ben und erfährt inte­res­sante Details über deren Ge­schich­te und die Per­sön­lich­keiten der Fürsten Solms-Braunfels. Fürst Ferdinand zu Solms-Braunfels (1797 - 1873) galt als be­geis­ter­ter Jäger. Er förderte den Ausbau der Wald- und Forstwirtschaft und ließ Jagdreviere er­wei­tern. Au­ßer­dem ließ er das Schloss im neugotischen Stil um­ge­stal­ten. Prinz Carl zu Solms-Braunfels (1812 - 1875) lebte zwar nicht in Braunfels, hatte aber ein sehr abenteuerliches Leben vorzuweisen. Er war Feldmar-
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Rittersaal (klicken, um Bild zu vergrößern)
schalleutnant im Österreich-Ungarischen Heer und gründete die Siedlung New Braunfelsin Texas (USA). Fürst Georg (1836 -1891) schließlich verlieh dem Schloss seine heutige unver­wech­sel­ba­re Silhouette mit den vielen malerischen Türmen und Erkern.
Faszinierend sind die Innenräume des Anwesens. Im Rittersaal sind Rüstungen, Turnier-, Kriegs- und Jagdwaffen aus dem 13. bis 19. Jahrhundert zu sehen. Im Treppenzimmer bekommt man einen Eindruck von den Gesellschaftsräumen: Gemälde, Gobelins, Skulpturen und zeitgenös-sisches Mobiliar des 15. bis 19. Jahrhunderts. In der Deikergalerie. sind Jagdszenen von Rot- und Schwarzwild zu sehen. Johannes Deiker wirkte der in der Mitte des 19. Jahrhunderts als Hofmaler auf dem Schloss.

Auf der Schütt
Braunfels liegt ein wenig abseits der Lahn und ist vor allem wegen seines Schlosses, das auch oft als das "Schloss Neuschwanstein" an der Lahn bezeichnet wird, bekannt. Man braucht sich aber nur die Liste der Kulturdenkmäler in Braunfels [] anzusehen, um zu wissen, dass es auch die vielen ansehlichen Fachwerkhäuser sind, die der Stadt ihren mittelalterlichen Charme verleihen. Die Fachwerkhäuser wurden großteils nach dem bereits genannten Brand im Jahr 1679 errichtet. Schöne Gebäude stehen am Marktplatz und Auf der Schütt'.
Seit der Zeit um 1300 gibt es in Deutschland den Fachwerkbau. Als Fachwerk-Blütezeit wird das 16. Jahrhundert bezeichnet. Fachwerkhäuser gelten als die deutschesten aller deutschen Haustypen. Trotz der erheb­lichen Zerstörungen während des Zweiten Weltkriegs, bzw. der Ver­luste der Nachkriegszeit konn­ten in Deutschland über eine Million Fachwerkbauten er­hal­ten bleiben. So bestimmt auch heute noch der Fachwerkbau das Bild zahlreicher Altstädte und Dorf­kerne, obwohl diese nicht selten durch Einsprengsel von "modernen" Bauten und kom­merz­dik­tier­ten Umbauten der Erdgeschosse ihr historisches Erscheinungsbild stark eingebüßt haben.
Das "alte", geschichtsträchtige Deutschland zeigt sich nicht nur bei einem Rund­gang durch den Ort, beim Blick auf die alten, dem Tourismus zuliebe auf Hochglanz ge­brach­ten Fachwerk­häu­ser, die Erinnerungen an Märchen wecken, die man als Kind vorgelesen bekommen hat.
Es sind ebenso die an­sprechenden rus­ti­ka­len Gaststuben mit Blu­men­schmuck auf den Fen­sterbrettern, Holz­ver­tä­fe­lung und Balkendecke, einer gemütlichen Ecke mit Kachelofen und al­lerlei nostalgischen Wand­schmuck, die eine Gemütlichkeit aus "ur­al­ten Zeiten" herbei­zau­bern. Schade nur, dass die bodenständige Gas­tro­nomie aus den Spei­sekarten weitgehend verschwunden ist: Gefüllte Kartoffeltaschen, Grüne Soße mit Pellkartoffeln, Hefeklöße mit ge­schmolzener Butter und Zucker, Krautwickel, Quellfleisch, Reibekuchen mit Apfelbrei, Speck­ku­chen. Der Siegeszug von Schnitzel, Pommes frites, Spaghetti bolognese und Holzfällersteak ist unaufhaltsam.

Der Solmser Hof ist ein Fachwerkbau, der sich an die Tortürme der 1450 errichteten "Unteren Tor" schmiegt und auf imposante Weise den Ende des 17. Jahrhunderts entstandenen Markt­platz von Braunfels beherrscht. Auf dem Gelände befanden sich früher Scheunen, eine Bas­tion, ein Backhaus, Reitstall und -bahn sowie ein Wohnhaus, bis Peter Horzheim 1838 das Ge­län­de erwarb und das berühmte "Stadthotel" eröffnete.

Mondnacht
Nicht nur Fachwerkhäuser machen die Stadt sehens- und lebenswert: Ein außergewöhnlicher, idyllischer Landschaftsgarten, der sich  über mehrere Terassen erstreckt, ist ein einzigartiges Kulturdenkmal, der die Altstadt noch reizvoller macht. Er wurde Anfang des 17. Jahrhunderts von Graf Albrecht I. von Solms als Terrassengarten angelegt. Um 1800 erfolgte die Um­ge­stal­tung im Stil des englischen Landschaftsgartens. Neben heimischen Gehölzen beinhaltet der Park auch exotische Baumarten wie Magnolien- und Ginkgobäume und ein Mammutbaum.