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Heilige Orte
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Das Lied von Bernadette
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von Franz Werfel

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Bernadette und das Wunder von Lourdes
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Heilende Einbildung: Medizin zwischen Placebo-Effekt und Wunderheilung
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1872 Leute Pyrenäen-Pilger-Grotten-Lourdes Frankreich
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Gottes Spuren: Die Wunder der katholischen Kirche
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Lourdes - Pilgergeschichten der Zuversicht
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Folge Deinem Schatten und Du gehst ins Licht: Ein Gestalttherapeut auf dem Jakobsweg von Lourdes nach Finisterre
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Die schönsten Wallfahrtsorte: Kraftquellen in Bayern, Böhmen, Österreich und Südtirol
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Midi-Pyrénées: Reisehandbuch mit vielen praktischen Tipps
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Lourdes

Lourdes liegt am Fuß der Pyrenäen in der historischen Region Bigorre, im Département Hautes-Pyrénées, am Wallfahrtsweg nach Santiago de Compostela (Jakobsweg). Der von Süden nach Norden fließende Fluss Gave du Pau macht im Ort eine Biegung und fließt dann weiter in Rich­tung Westen.
Recht nüchtern liest sich in Rei­se­führern oder Le­xika die Beschreibung der Ereignisse von 1858, die Lourdes weltbekannt machten: Das 14-jährige Mädchen Bernadette Soubirous "soll" dem­nach in der Nähe der Grotte von Massabielle mehrfach Erscheinungen gehabt haben. Eine weiß gekleidete Frau "soll" (auch hier wird Zweifel ausgedrückt) ihr mehrfach erschienen sein und sie beauftragt haben, eine Kirche auf der Grotte errichten zu lassen. Später offenbarte sich nach Bernadettes Worten die Erscheinung mit den Worten: "Ich bin die unbefleckte Empfängnis!", was der Pfarrer und die kirch­liche Untersuchungskommission als Bestätigung des Dogmas von der Unbefleckten Emp­fäng­nis der Maria, Mutter Jesu, sahen. Die Quelle in der Grotte soll (!) wäh­rend einer dieser Er­schei­nungen zu sprudeln begonnen haben. Sehr bald wurden ihr Heilkräfte zuge­schrie­ben. Im Laufe der Jahre wur­de von einer großen An­zahl Wunderheilungen be­rich­tet und Lourdes wurde zu einem bedeu­ten­den Wall­fahrts­ort. Ber­na­dette Soubi­rous wurde am 8. De­zem­ber 1933 heilig ge­sprochen.
Lourdes auf einem alten Foto (ca. 1935)
Von dem Zweifel, der aus jeder nicht vom Glauben mo­ti­vier­ten Beschreibung von Lourdes durch­scheint, ist kaum etwas zu spüren, wenn man während einer Kranken­pro­zes­sion dem Ge­mur­mel der Betenden zuhört und die Ge­sichter der Menschen aufmerksam betrachtet. Kranke, die viel­leicht nur noch kurze Zeit zu leben haben, Quer­schnitt­gelähmte, Spastiker mit ver­krampfter Nackenhaltung und ver­zerr­tem Gesicht, Verwirrte, aber auch vor Freude strahlende Menschen, bei denen das Ge­mein­schafts­er­leb­nis im Vor­der­grund steht und deren Herzen in dieser von Glauben und Zuversicht geladenen Atmosphäre Feuer gefangen haben. Für sie alle ist es eine unumstößliche Tat­sa­che, dass der Heiligen Bernadette bei der Grotte von Massa­biel­le mehrfach die Muttergottes erschien.
Lourdes ist längst zum berühmtesten Marien­wall­fahrts­ort der Welt avanciert. Derzeit pil­gern (bzw. reisen) jährlich vier bis sechs Millionen Menschen nach Lour­des. Im festen Glauben an eine mögliche Heilung ihrer Krankheiten, Verletzungen oder Altersbeschwerden nehmen jähr­lich Zehntausende ein Bad im Wasser der Quelle, obwohl Untersuchungen diesem keine au­ßer­ge­wöhnliche Mineralstoff­zu­sam­men­set­zung bescheinigen.
1858 erfolgte die erste nicht zu erklärende Heilung, als Chatherine Latapie Chourat ihren ge­lähm­ten Arm in das Wasser der Quelle ein­tauchte und geheilt wieder he­raus­zog. Von den bisher mehr als 7000 bokumentierten Heilungen, wurden 2000 von Ärzten als unerklärlich ein­ge­stuft. Die ka­tholische Kirche war in der Beurteilung dieser "Wunder" immer sehr skeptisch und so wurden von ihr nach eingehender Prü­fung bis heute nur 68 als Wunderheilungen anerkannt. Die letzte Heilung (multiple Sklerose) ereignete sich 1987 (anerkannt wurde sie 1999). Angesichts der großen Be­sucherzahlen haben, so meinen die Kritiker, diese Heilungen keinerlei statistische Bedeutung. 68 Wunder und ein paar Tausend Heilungen - bei Millionen von Besuchern und Kran­ken ist die Chance, dass einem ein Wunder widerfährt, somit äußerst gering. Der Religions­kri­tiker Richard Dawkins bemerkte sarkastisch, dass die Wahr­schein­lich­keit, sich beim Waschen in der Quelle eine Infektion zu holen, wesentlich größer sei, als eine Wunderheilung zu erfahren.
Die Grotte von Massabielle ist in Wahrheit nur ein dunkler Fels­über­hang, der im Lauf der Jahre von den Millionen Kerzen, die hier gebrannt haben, geschwärzt wurde. Oberhalb der Grotte selbst steht in einer Nische die vom Bild­hauer Joseph Fabisch geschaffene und am 4. April 1864 auf­ge­stellte Statue der Jung­frau Maria. Sie wurde gemäß den Anweisungen von Bernadette erstellt. Als Ber­nadette nach der Aufstellung ge­fragt wur­de, ob dies die "Dame" sei, die sie gesehen hat­te, soll sie aber erwidert haben: "Keine Spur!". In einer Ecke der Grotte ist die von ei­ner Glasplatte be­deck­te Quelle zu sehen. Gleich da­ne­ben Blumen, eine Ker­zen­py­ra­mide und ein Altar, an dem die Messen zelebriert werden. Die Pilger gehen (wie Bernadette es einst tat) zur Grotte, knien zum Gebet nieder, beten den Ro­sen­kranz und entzünden Kerzen.
Oberhalb der Grotte wurde gemäß den Anweisungen der weißen "Da­me" eine Kirche gebaut. In­zwi­schen stehen dort sogar drei Gotteshäuser übereinander; das größte und neueste davon ist die unterirdische Basilika, die 25.000 Gläubige aufnehmen kann.
Die Lichterprozession am Abend ist zweifelsohne das Beeindruckendste eines Lourdes-Besuches. Wenn in der "blauen Stunde" bei Einbruch der Dunkelheit eine riesige Menschenmenge mit Tau­senden von brennenden Kerzen entlang der gro­ßen Esplanade zieht und wie aus einem Mund "Ave Maria" betet, dann nützt es einem skep­ti­schen Betrachter nicht viel, zu wissen, dass es sich um eine nahezu perfekt inszenierte Cho­reo­graphie der katho­li­schen Kirche handelt, die genau darauf abzielt, überwältigende Gefühle auszulösen - es beein­druckt trotzdem zutiefst. Der Hö­he­punkt wird erreicht, wenn die Pilger die Rosenkranzbasilika erreichen. Durch die An­sammlung dieser Tau­sen­den von Menschen ist der Platz vor der Basilika zum Lichtermeer ge­worden.


In solchen Augenblicken ist es auch völlig unerheblich, ob sich hinter dem Glauben so etwas wie eine "Wahr­heit"" verbirgt oder nicht. Die Kranken können gemeinsam beten, gemeinsam leiden, gemeinsam hoffen. Das Gefühl der Verlassenheit, dem sie Zuhause auf dem Krankenbett so oft verfallen, verschwindet. Der sinnliche Zauber der Bilder, das ergreifende Unisono der gesun­ge­nen Ave Marias, das rhythmische, einlullende Murmeln der Gebete führen zu einerr Mas­sen­ver­brü­derung, die sich zum Rausch eines kol­lektiven Glücks­ge­fühls steigern kann. Das ist das eigentliche Wun­der von Lourdes!
Der jüdisch-öster­rei­chi­sche Schriftsteller Franz Werfel muss­te während des Zwei­ten Welkriegs vor den National­so­zia­listen fliehen. 1940, als die Wehrmacht große Teile Frank­reichs be­setzt hielt, fand er Zuflucht in Lourdes, und gelobte, falls er gerettet würde, ein Buch über die heilige Bernadette zu schrei­ben. Er konnte in ei­ner abenteuerlichen Flucht über Spanien in die USA entkommen. Zum Dank für diese Rettung schrieb er dann tat­sächlich einen Roman ­ Das Lied von Bernadette. 1943 wurde dieser Roman mit Jennifer Jones in der Ti­tel­rolle mit großem Erfolg verfilmt. Auf die Frage "Was in seinem Roman wahr sei und was erfunden?" antwortete Werfel: "All jene denkwürdigen Begebenheiten, die den Inhalt dieses Buches bil­den, haben sich in Wirklichkeit ereignet."
Man kommt in Lourdes auch als skeptischer Neugieriger nicht drum herum, sich mit der Unbe­greif­lichkeit des Wunders zu befassen. Werfel wollte sich in diesem Roman ausdrücklich mit den Widersprüchen zwischen Wissen und Glauben be­fassen und dabei be­wei­sen, dass die Vernunft vor der Ungeheuer­lich­keit des Wunders kapi­tulieren müsse.
Diesem Widerspruch ist auch der Be­su­cher aus­gesetzt, auch wenn die Kom­mer­zia­li­sie­rung des "Glaubens" in Lourdes Ausmaße bekommen haben, die ab­schre­cken­der nicht sein könnten. Echter Glaube trifft hier auf die Kom­mer­zia­li­sie­rung des­selben, es werden Hoffnungen geschürt und damit Geschäfte gemacht. Mehr als 200 Devotionalien- und Souvenirläden voller religiösem Tand findet man im kleinen Ort: Ma­rien­sta­tuen, Heiligenbildchen, Rosenkränze, Engelchen, Kruzifixe und Kerzen. Selbst Kanister, in die man selbst das Lourdeswasser einfüllen kann, werden millionenfach angeboten.
Besonders festliche Tage sind in Lour­des der 11. Februar, der Jahrestag der ersten Erschei­nung, der Ge­denk­tag der heiligen Bernadette (am 18. Februar), die Karwoche, Pfingsten, Mariä Himmelfahrt (der 15. August), Allerheiligen und der Heilige Abend. Sehenswert ist auch die Rosenkranz-Wallfahrt Anfang Oktober. Kaum vor­stellbar welche Atmosphäre herrschte, als Papst Benedikt XVI. nach Lourdes kam. Er ließ sich bei seiner Ankunft im Wallfahrtsort Lourdes von den jubelnden Mengen im Papamobil feiern.
Die Umgebung von Lour­des ist nicht minder einen Besuch wert. Der auf ei­nem kleinen Fels­vor­sprung in der Stadt ge­le­gene Château-Fort de Lourdes mit seinem Turm aus dem 14. Jh. war ursprünglich der Wohnsitz der Grafen von Bigorre, diente im 17. Jh. als Gefängnis und später als Kaserne. Die Burg beherbergt ein inte­res­san­tes Pyrenäen-Mu­se­um, das die Volkskunst und das Brauchtum der Region ver­an­schau­licht. Ein besonderer Saal ist dem "Pyrenäentum" gewidmet. In der Kapelle sind u.a. Holztäfelungen, Altäre und Holzfiguren aus der alten Pfarrkirche zu sehen.
Zahnradbahn auf den Pic du Jer auf einem alten Foto
Von Ostern bis Ende Oktober kann man mit einer Zahnradbahn auf den 1000 m hohen Pic du Jer fahren. Der Berg ist an seinem großen Kreuz zu erkennen, das nachts beleuchtet ist. Auf dem Gipfel angekommen führt ein Wanderpfad bis zum Observatorium, wo man an einen ein­zigartigen Aussichtspunkt gelangt, der einen Rundblick auf Lourdes, Tarbes, Pau, das Tal von Argèles Gazost und die Pyrenäen bietet.
 
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