Boban Marković (serbisch-kyrillisch: Бобан Марковић) ist ein serbischer Trompeter und Flü­gelhornist und zu­sam­men mit seinem Sohn Marko Marković Leiter der Blasmusikgruppe Boban i Marko Marković Orkestar. Er gilt als führender Musiker seines Genres, der Blasmusik des Balkans, die häufig „Balkan Brass“ ge­nannt wird, und er verhalf dieser Musik auch zu inter­nationaler Bekanntheit.

Die Roma-Familie Marković ist eine traditionsreiche Musikerfamilie in Serbien. Der Großvater von Bobans Mutter spielte für reiche Leute und durfte sogar für den König spielen. Boban Marković (Jahrgang 1964) selbst wurde in Serbien beim berühmten Trompetenfestival in Guča [] berühmt, einer der größten Musikveranstaltungen der Welt und die größte in Serbien. Sie findet jedes Jahr Mitte August statt und dauert drei Tage und drei Nächte. 2009 gab es einen Besucher­re­kord mit mehr als 500.000 Besuchern. In Guča wurde Boban Marković mehrmals Gewinner der „Goldenen Trom­pete“ . Seit seinem fünften Sieg im Jahr 2001 tritt er aber nur noch außer Kon­kurrenz an.

Außerhalb Ser­biens wurde Boban erstmals wahrgenommen, als Goran Bregović ihn und sein Orkestar en­ga­gierte, um bei „Arizona Dream“ und vor allem dem Kult­film „Under­ground“ von Emir Kus­turica [] mitzuspielen. Der riesige Erfolg von „Underground“ nützte ihm zunächst kaum, der Erfolg ging an Bregović. In den letzten Jahren bezog Marković verstärkt in­ter­nationale Einflüsse in seine Musik mit ein und arbeitete mit internationalen Musikern wie der ös­ter­rei­chi­schen Gruppe Attwenger und der Band „Frank London's Klezmer Brass Allstars“ zusammen.

Ab 2002 begann er, seinem Sohn Marko peu à peu die Leitung der Gruppe zu übertragen, die 2004 auch offiziell in Boban i Marko Marković Orkestar umbenannt wurde. Wenn sich Boban in Guča aufhält, wird er zwar immer noch wie ein König empfangen, aber er hat sich etwas aus dem Rampenlicht entfernt. Er hat seinem Sohn Platz gemacht, lässt ihn auch die meisten Soli spielen.