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Die Gedenkstätte Walhalla


Wenige Kilometer östlich von Regensburg und direkt an der Donau beim kleinen Ort Donau­stauf, erhebt sich auf dem Bräuberg – umrahmt von den Ausläufern des Bayerischen Waldes – die Gedenkstätte Walhalla. Der mächtige klassizistische Tempel, äußerlich dem griechischen Parthenon in Athen ähnlich, dominiert optisch seine Umgebung und ist schon von weitem zu sehen.
In der Walhalla werden seit 1842 – ursprünglich auf Veranlassung des bayerischen Königs Ludwig I. – bedeutende Persönlichkeiten „teutscher Zunge“ mit Marmorbüsten und Gedenktafeln geehrt. Benannt ist sie nach Walhall, in der nor­dischen Mythologie der Ruheort der in einer Schlacht gefallenen Kämpfer, die sich als tapfer erwiesen haben.
Walhalla um 1900
Unter König Ludwig I. wurde München zu einer weit beachteten Stadt der Kunst. Ludwig I. war ganz dem Zeitgeist des Klassizismus und Neuhumanismus verpflichtet und daher ein glühender Verehrer des antiken Griechenlands, was sich in der baulichen Umgestaltung Münchens wider­spiegelt. Seine wichtigsten Baumeister waren Leo von Klenze und Friedrich von Gärtner.
Statue von König Ludwig I.
Ludwig wirkte auch außerhalb Münchens. So ließ er auf zwei Bergrücken an der Donau die Wal­halla und die Befreiungshalle errichten und war Bauherr des Pompejanums in Aschaf­fenburg, nur um einige Bauten zu nennen.
Walhalla
Um die Motivation, die zu solchen Bauten führte, zu verstehen, muss man Bezug nehmen auf die damalige politische Situation Deutschlands: Die Zersplitterung und Schwä­chung Deutschlands während der Zeit Napoleons wurde von den Deutschen als tiefe Ernie­dri­gung auf­gefasst. Nega­tiver Höhepunkt war „Teutschlands tiefste Schmach“ im Jahr 1806, als das Hei­lige Römische Reich aufgelöst wurde und ein Großteil Deutschlands als Rheinbund unter dem direkten Ein­fluss Napoleons stand. Damals begann man zunehmend, eine gemeinsame natio­na­le Identität in der Vergangenheit zu suchen, die sich an der gemeinsamen Mutter­sprache orientierte. Die noch Jahrzehnte später errichteten nationale Denkmäler, wie etwa des Her­mannsdenkmals im Teutoburger Wald [] waren ein Ergebnis dieser Suche nach Identität.
Giebelfeld der Nordseite (Ausschnitt)
Noch als Kronprinz begann Ludwig von Bayern mit seinen Bauaktivitäten. 1807 war er sehr unglücklich darüber, dass Napoleon die Preußen besiegt hatte und überhaupt, dass das Heilige Römische Reich Deutscher Nation zerbrochen war, und fasste daher den Plan, die Bildnisse der "rühmlich ausgezeichneten Teutschen" in einem Tempel zu vereinen. Die Helden und Geis­tes­größen der Geschichte sollten das Vaterland – symbolisch – hochhalten.
Empore
Während die ersten Büsten bereits 1807 vollendet wurden, verzögerte sich die Planung und Fertigstellung eines angemessenen Gebäudes um Jahrzehnte. Erst nach der Niederlage Napo­leons konnte 1814 ein Ideenwettbewerb ausgeschrieben werden. Ludwig dachte als Standort zunächst an den Englischen Garten in München, später verlegte er sich aber auf die Ausführung auf einem Berg außerhalb der Residenzstadt.
Die Walhalla wurde am 18. Oktober 1842 nach 12-jähriger Bauzeit von König Ludwig I. per­sönlich feierlich eröffnet.
Büsten in der Ehrenhalle
Zur Eröffnung wurden 160 Personen mit 96 Büsten und 64 Gedenktafeln geehrt. Gegenwärtig umfasst die Sammlung 130 Büsten und 65 Gedenktafeln, die an Personen, Taten und Gruppen erinnern. Nur zwölf der Geehrten sind Frauen. In der Ruhmeshalle haben viele bedeutende Persönlichkeiten aus der germanischen Sprachfamilie einen Ehrenplatz erhalten. Selbst jene wie Heinrich Heine, der den Bau als „marmorne Schädelstätte“ spöttisch be­zeich­ne­te, finden sich heute in ihr wieder.
Heinrich der Löwe und Friedrich II.
Neben vielen Persönlichkeiten, die in Vergessenheit geraten sind, findet man in der Ruh­mes­halle die ganz großen Gestalten der Geschichte wie, um nur einige zu nennen: Friedrich I. Barbarossa, Albrecht Dürer, Nikolaus Kopernikus, Wolfgang Amadeus Mozart, Im­ma­nuel Kant, Friedrich Schiller, Johann Wolfgang von Goethe, Martin Luther, Ludwig van Beethoven, Otto von Bismarck, Wilhelm Conrad Röntgen und Albert Einstein.
Obwohl nach dem Willen König Ludwigs I. nur bedeutende Persönlichkeiten „teutscher Zunge“ in Betracht kommen sollten, zählen auch Flamen wie Rubens, Van Dyck oder Frans Snyder, der nie­derländische Admiral de Ruyter und der englische König Wilhelm III. zu den geehrten Persönlichkeiten.
Walhalla: Blick auf die Donau
Jedermann kann eine zu ehrende Persönlichkeit frühestens 20 Jahre nach deren Tod vor­schla­gen und trägt dann gegebenenfalls die Kosten für die Anfertigung und Aufstellung der Büs­te. Über die Neuaufnahmen entscheidet der Bayerische Ministerrat.
Unter den in neuerer Zeit aufgenommenen Persönlichkeiten befinden sich der erste Bundes­kanz­ler der Bundesrepublik Deutschland Konrad Adenauer (aufgenommen 1999), die Wider­stands­kämp­fe­rin Sophie Scholl (2003), der Mathematiker und Astronom Carl Friedrich Gauss (2007), die Ordensfrau, Philosophin und Opfer der Shoah Edith Stein (2009) und der Dichter Heinrich Heine (2010), der zu Lebzeiten für die Ruhmeshalle nur Spott und Häme übrig hatte.
Die Walhalla aus der Luft
Auf den Pfeil in der Mitte klicken. Zum Vergrößern auf klicken
Lang ist die Liste der Vorschläge für die Aufnahme in der Ruhmeshalle. Unter anderen: Oskar Maria Graf, Caspar David Friedrich, Friedrich Nietzsche, Herbert von Karajan, Götz von Berlichingen, Peter Rosegger, Werner von Siemens. Der absurdeste Vorschlag kam 2015 vom bayerischen CSU-Politiker Markus Söder: Er wollte Franz Josef Strauß einen Platz unter den größten Deutschen in der Walhalla verschaffen. Franz Josef Strauß neben Schiller und Goethe, Martin Luther und Einstein? Warum dann nicht gleich Dieter Bohlen oder Cindy aus Marzahn?

In Donaustauf selbst gibt es einige weitere Sehenswürdigkeiten. Unter diesen den 1842 von Fürst Maximilian Karl von Thurn und Taxis in seinem Schlossgarten erbauten Chinesischen Turm. Der Neubau ersetzte damals einen ähnlichen Turm, der bereits unter Maximilian Karls Vater Karl Alexander von Thurn und Taxis errichtet worden war.
Der Turm überstand den Großbrand von 1880 unbeschadet, wurde aber 1902 in den Garten der neuen Sommerresidenz der Thurn und Taxis Schloss Prüfening umgesiedelt. Auf Betreiben des Fördervereins Chinesischer Turm e. V. kehrte der Turm 1999 an seinen ursprünglichen Standort zurück und wurde anschließend restauriert. Weitere Sehenswürdigkeiten sind die Ruinen der Burg Donaustauf, die zwischen 914 und 930 n. Chr. von Bischof Tuto von Regensburg zur Abwehr der Ungarneinfälle errichtet wurde, und die Wallfahrtskirche St. Salvator, die im 15. Jahrhundert im gotischen Stil erbaut, im 18. Jahrhundert barockisiert und 1843 im Auftrag von König Ludwig I. durch Leo von Klenze dem Baustil der Walhalla angepasst wurde.

Direkt bei der Walhalla gibt es keine nennenswerte Gastronomie (nur einen Kiosk mit Kaffee und Eis mit einigen Bänken zum Hinsetzen). Das ist schade, denn die Aussicht auf das imposante Gebäude und das Donautal gemütlich sitzend bei einem Glas Bier zu genießen, das würde sich schon lohnen.
Empfehlenswert ist in so einem Fall, im Gasthaus Burgfrieden in Donaustauf einzukehren, einem gemütlichen Dorfwirtshaus mit klassischen bayerischen Gerichten und guten selbst gemachten Kuchen und Torten. In der warmen Jahreszeit lädt der schattige Biergarten (mit etwa 260 Plät­zen) zum Genießen eines frischen Röhrl-Biers ein, wobei das „Straubinger Weizen Original“ besonders hervorzuheben ist.

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