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Die Brücke über die Drina
Die Brücke über die Drina
von Ivo Andric
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Wesire und Konsuln
Wesire und Konsuln
von Ivo Andric
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Das Fräulein
Das Fräulein
von Ivo Andric
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Bosnien bittersüß
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Bosnien-Herzegowina. Wegweiser zur Geschichte
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Welterbe
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Kreuz und quer durch Bosnien-Herzegowina (Wandkalender 2018
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Der große illustrierte Atlas Österreich-Ungarn
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REISEZIELE: LANDSCHAFTEN, ORTE, SEHENSWÜRDIGKEITEN, EVENTS
Višegrad
" ... An dieser Stelle, wo die Drina mit der ganzen Schwere ihrer grünen und über­schäum­ten Was­ser­masse aus dem scheinbar geschlossenen Gefüge der schwarzen und steilen Ber­ge her­vorbricht, steht die große, gleich­mä­ßig geschnittene, stei­ner­ne Brücke mit ihren elf weitge­spann­ten Bögen ..." Mit diesen Worten beschreibt der ju­goslawische Schrift­steller Ivo Andric, der 1961 für sein Gesamt­werk den Nobelpreis für Literatur erhielt, in sei­nem 1945 veröffent­lich­ten, berühmten histo­ri­schen Roman Die Brücke über die Drina die Mehmed-Paša-Sokolović-Brücke in Višegrad (Bosnien).ardinen wurden in die mediterranen Länder, hauptsächlich nach Italien, exportiert.
Die Drina
Mit dem Bau der Brücke wurde 1571 begonnen. Die Pläne entwarf der osmanischen Baumeister Sinan (1489-1588). Die Brücke ist 180 Meter lang und sieben Meter breit, sie besteht aus elf Spitzbögen und wird von zehn Pfeilern getragen. Die Brücke steht unter Denkmalschutz. Sie wurde im Jahr 2007 in die Liste der UNESCO- Welterbe-Stätten aufgenommen. Die Brücke über die Drina ist mit ihren einzigartigen, eleganten Proportionen charakteristisch für den Ar­chitekturstil der klassischen osmanischen Pe­rio­de. 1914, bei Anbruch des Ersten Welt­krieges wurden drei Bögen der Brücke von der ab­zieh­en­den öster­rei­chisch-un­ga­ri­schen Besatzung zer­stört. Im Jahr 1940 wurde die Brücke wieder rekonstruiert. Die Schäden, die die Brücke wäh­rend des Zweiten Welt­kriegs erlitt, wurden 1951 be­hoben. Heute ist die Bausubstanz wieder bedroht, und zwar durch die Aufstauung des Flusses bei Peručac, den Perućačko Jezero.
Die Brücke über die Drina
Die türkischen Brücken waren so gebaut, dass sich in ihrer Mitte ein gro­ßer Pfeiler befand, auf dem sich die Brücke zu einer größeren Platt­form verbreiterte, die wie ein "Sofa" aus Stein aus­sah, auf dem sich Jung und Alt traf. Diese so­ge­nannte Kapija war für vie­le kleine Ort­schaf­ten der Mittel­punkt des Stadt­le­bens, um bei ei­nem türkischen Kaffee Neuigkeiten auszu­tau­schen, nicht viel anders als es heutzutage in Cafés und Gast­stät­ten üblich ist.
In Ivo Andrics Worten: "... Die Leute begannen wieder, sich auf dem Sofa aufzuhalten und dort die Zeit im Gespräch, in Geschäften oder in müßigem Träumen zu ver­brin­gen. In den Sommernächten sangen dort die jun­gen Burschen in Gruppen oder sa­ßen als Einzelgänger und erstickten ihren Liebes­kum­mer  oder jenen unbestimmten schmerzenden Wunsch nach Reisen in wei­te Fernen, nach großen Taten und un­ge­wöhn­lichen Erlebnissen ...". Die Brücke diente den wechselnden Herrschern in der Stadt auch als Kontrollpunkt an der Straße von Sarajevo nach Serbien.
Die Kapija
Die Drina ist der größte Nebenfluss der Save, die über die Donau ins ent­fern­te Schwarze Meer fließt. Sie bildet auf ei­nem großen Teil ihres Laufes die Grenze zwi­schen Bosnien- Herze­go­wi­na und Ser­bien. Ge­schicht­lich stellte der Fluss lange Zeit die na­türliche Grenze zwischen dem West­römischen und dem Oströmischen Reich dar, später die Grenze zwischen den Gebieten mit orthodoxen und katholischen Glau­ben.
Die Brücke über die Drina
Diese Gegensätze, sowie der spätere Ein­fluss des Islam während der Herrschaft des Os­ma­ni­schen Reiches, prägten und prägen bis heute die politischen und gesellschaftlichen Ver­hält­nisse entlang des Flusses. Das Neben­ei­nan­der der Völker war hier nicht immer friedlich und un­pro­ble­ma­tisch. Immer wieder gab es Kriege. 1914-15, während des Ersten Weltkriegs, fan­den heftige Schlachten zwischen den österreichisch-ungarischen und den serbischen Truppen statt. Nach dem Zerfall Jugoslawien, während des Bosnienkriegs 1992-1995, bekämpften sich die von natio­na­lis­tischen Gruppierungen angeheizten drei großen Volksgruppen (Serben, Kroaten und Bos­niaken) und die Auseinandersetz­un­gen wurden von ethni­schen Säuberungen be­gleitet.
Der Friedhof von Visegrád
Den (orthodoxen) Fried­hof von Višegrad zu be­suchen ist beklemmend: Ordentlich angereiht und mit kleinen weißen Kreu­zen versehen präsentie­ren sich die Gräber dem Besucher. Bei nä­he­rem Hinsehen merkt man, dass fast alle Grabsteine neben den kyrillischen Aufschriften ein und das selbe Ster­bedatum aufweisen - 1992.
Die Drina
Die heute unabhängige Republik Bosnien und Herzegowina ist nach dem Ende des Bos­nien­kriegs aus der jugoslawischen Teilrepublik Bosnien und Herzegowina hervorgegangen und hat fast noch die selben Grenzen, die sie 1878 auf dem Berliner Kongress erhielt, als sie unter ös­ter­reichisch-ungarische Verwaltung gestellt wurde. Die Republik besteht seit dem Ab­kom­men von Dayton aus zwei weitgehend autonomen Gliedstaaten (einer Art Kantonen): der (kroa­tisch-bosnischen) Fö­de­ration Bosnien und Herzegowina und der (serbischen) Republika Srpska.
Die Stadt Višegrad gehört heute der Republika Srpska an, die knappe 49% des Staatsgebiets von Bosnien und Herzegowina umfasst, haupt­sächlich den Norden und Osten Bosniens und den Osten der Herzegowina. Spätestens seit 1961, als Ivo Andric den Nobelpreis erhielt, wurde die Stadt Ziel für Touristen aus aller Welt. Und dennoch sieht man heutzutage kaum Touristen in der Kleinstadt. Das Erbe der Balkankriege?
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