Die Musette ist ein populäres Genre französischer Unterhaltungsmusik im Dreivierteltakt oder verwandten Taktarten (6/8). Ein Musette-Walzer (Valse Musette) ist eine Walzermelodie, für die Triolen in den Achtelnoten typisch sind. Valses Musettes sind im französischen Sprachraum weit verbreitet. Sie werden oft durch Akkordeons interpretiert oder begleitet, die ihren cha­rak­te­ris­tischen Klang ausmachen.

Man hat die Etymologie von „Musette“ auf den Troubadour Colin Muset (aus dem 13. Jahr­hun­dert) zurückführen wol­len, was aber nicht zu beweisen ist. Warscheinlicherer Ursprung ist das altfranzösische Wort muse (für eine Art ländlichen Dudelsack), das seit 1170 nachgewiesen ist und vom spätlateinischen mūsus stammt. Im 18. Jahrhundert war die Musette ein Tanz mit lang­samem Tempo. Später, im 19. Jahrhundert, entstand der Musikstil „Musette“ aus der Mischung von italienischer Volksmusik und der aus der Auvergne, da diese zwei Bevölkerungsgruppen beide im Vier­tel der Bastille in Paris lebten.

Der Musette-Stil hat in den 1930er Jahren den Walzer sehr stark beeinflusst, aber ebenso den Tango. Es tauchte ein Tanzstil auf, der ganz anders war als jener in den Tanzsälen. Die Musik war fließender, weniger zerhackt, und sie gab der Geige mehr Gewicht als der traditionelle Tango. Den Tango Musette tanzt man enger und mit weniger Figuren und Schritten.

Musette Neuve oder New Musette ist ein von Richard Galliano erschaffener Musikstil, der die traditionellen französischen Musette mit Jazzelementen verbindet.

Yann Pierre Tiersen (1970) ist ein französischer Komponist und Instrumentalist, der ab 2001 auch außerhalb Frankreichs durch seine Filmmusik zu “ Die fabelhafte Welt der Amélie“ und “ Good Bye, Lenin!“ bekannt wurde. Sein Musikstil verbindet französische Folkmusik, Chansons und Musette mit Elementen aus der Rock- und Popmusik.